Der Unterbau

Eine durch Verkehrsbelastung beanspruchte Pflasterung, oder mit anderen Belägen hergestellte Fläche benötigt eine sogenannte Tragschicht. Der Gesamtaufbau wird gegliedert in Untergrund, Unterbau, Planum, Oberbau. Die Stärke der Tragschicht ist abhängig von der späteren Inanspruchnahme. So benötigt ein Gartenweg, der nicht befahren wird, eine weniger starke Tragschicht als z. B. die Einfahrt eines Firmengeländes, wo auch Schwerlastverkehr stattfindet.

Die Tragschicht besitzt die Aufgabe, Verkehrslasten aufzunehmen, zu verteilen und in darunter befindliche Schichten bzw. in den Untergrund abzuleiten. Tragschichten müssen ausreichend tragfähig sein und dürfen sich infolge einer Verkehrsbelastung nicht bleibend verformen (ebenso wie die Pflasterdecke).

Tragschichten können aus verschiedenen Materialien hergestellt werden, z.b.:

Schottergemische, Schotter, Lava, Mineralbeton, Hochofenschlacke, Bitumen, Beton

Kiessandgemische, Recyclingschotter.

Die unter dem Planum liegende Schicht wird auch als Unterbau, infolge der Bearbeitung auch als verbesserter Untergrund bezeichnet. Der anstehende Boden ist der Untergrund. Ist der evtl. erforderliche Aushub auf die der späteren Belastung abgestimmte Tiefe durchgeführt, erfolgt ein genaues planieren der Koffersohle. Dieses Planum muß exakt parallel zur späteren Oberfläche verlaufen. Auch hier ist ein Gefälle von mindestens 2,5 % herzustellen. Die Planierung muß so erfolgen, daß gemessen unter der 4 m Latte, keine größere Abweichung als ±2 cm vorhanden ist. Anschließend wird die Koffersohle mit einer ausreichend bemessenen Rüttelplatte oder einer Walze bis zur Standfestigkeit verdichtet. Eine optimale Verdichtung ist nur möglich, wenn der Boden frostfrei und nicht übermäßig naß ist.

Eine Frostschutzschicht aus Kies wird in unserer Region (Frostzonen in Deutschland), aufgrund relativ gemäßigter Minustemperaturen im Winter, nicht notwendig sein. Bei stark bindigen Böden kann diese Schicht allerdings notwendig werden. Sie hat dann die Funktion einer Dränage- und Sauberkeitsschicht, welche verhindert, dass Wasser in die Tragschicht aufsteigt.

Für die Tragschicht werden in unserer Region z.B. verwendet:
Mineralgemisch, Körnung 0-32 oder 0-56 mm, Lava, Körnung 0-32 oder 0-56 mm, Quarzitschotter, Körnung 0-32 oder 0-56 mm, seltener Hochofenschlacke, Beton oder Bitumen. Die feinen Anteile werden als Füllkorn, die groben Fraktionen als Stützkorn bezeichnet. Die Materialien werden da, wo es die Platzverhältnisse zulassen, mit Radlader oder Bagger eingebaut. Die Verdichtung mit dynamisch wirkenden Maschinen (Rüttelplatte, Walze) erfolgt erdfeucht, damit keine Entmischung stattfindet, sowie in mehreren Übergängen, die auf die Verdichtungsleistung des jeweiligen Gerätes abgestimmt sind. Beim Überfahren mit LKW oder Lader darf sich die Tragschicht nicht bedeutend verformen. Auch hier ist die Einbaugenauigkeit von ±2 cm einzuhalten. Ebenso das Mindestgefälle von 2,5 %.

Natursteinpflaster

Betonpflaster

Polygonalplatten

Materialinformation